Weißt Du, woran wir Hunde merken, dass es so langsam endlich Frühling wird?
Nein, ich rede jetzt nicht vom Fellwechsel. Wobei der natürlich auch seine Spuren hinterlässt. Vor allem auf Tobias, wenn er mich streichelt und danach meine Haare aus seinen Anziehsachen zupfen muss. Dafür genieße ich die tägliche Bürstenmassage, die er mir dann abends immer verpasst – die tut so gut, er könnte das glatt beruflich machen und Geld für nehmen. 🙂
Aber das ist ein anderes Thema. Ich meine eigentlich diese kleinen fiesen Krabbelviecher, die sich bei mir gerne an meinen Augenbrauen zu schaffen machen – richtig, die Zecken sind wieder da!
Dabei fing die Geschichte ganz harmlos an:
Die Sonne schien, die Enten flogen tief – fast hätte ich sogar eine erwischt. Ich war gerade beschäftigt, den Duftspuren der Biber und meiner Freunde, den Rehen, quer durchs Gebüsch zu folgen, was hin und wieder von Tobias mit einem Seufzen quittiert wurde. Du siehst, eigentlich war alles wie jeden Tag.
Es krabbelt…
Aber plötzlich – ich steckte mit der Schnauze mitten in einem herumliegenden Baumstumpf – kitzelte mich etwas an den Barthaaren. Und ich ahnte blitzartig, was passiert war…
[Was bist Du aber auch so neugierig. Ich habe noch gewarnt, aber nein, hund weiß es ja besser bzw. kann seine Neugier nicht zügeln. Dann passiert sowas halt.]
„Nein, nein, nein. Bloß keine Zecke. Eine kleine Spinne, eine Ameise oder ein Käferchen, aber bloß keine Zecke!“ schoss mir durch den Kopf. Da musste sofort etwas dagegen getan werden.
Also raus mit dem Näschen aus dem Baumstumpf und ab zu Tobias. Aber der bemerkte das gar nicht. Erst als ich mich vor ihn stellte und ihn nicht weitergehen ließ, bekam ich seine volle Aufmerksamkeit.
Ein leckeres Missverständnis
»Möchtest Du etwa schon jetzt ein Leckerchen? So weit sind wir aber noch gar nicht gelaufen.«
Als ob sich bei mir sonst alles um Leckerchen drehen würde! (Naja, okay…) Ich hoffte, er würde mich mal genauer angucken… aber nix da. Stattdessen kramte er in seinem Rucksack nach der Leckerchentüte.
Dabei stand mir der Sinn gerade wirklich nicht nach Naschwerk, besonders da die Zecke sich schon Richtung Auge in Bewegung setzte. Was also tun? Ich blieb erst einmal sitzen. Die Zecke würde so oder so beißen, also konnte ich mir das auch mit einem Häppchen versüßen.
Die Rettung!
Im Augenblick als Tobias mir das Leckerchen reichen wollte, fiel ihm endlich, endlich die Zecke auf! »Oh, guck mal, eine Zecke! Halt jetzt ganz still… einen Moment… so, geschafft. Filou, da haben wir aber Glück gehabt. Warum sagst Du auch nichts?« Dabei wischte er mir die Zecke vom Schnäuzchen. Und natürlich gab es anschließend das Leckerchen, so wie es sich gehört.
Gut, dass Tobias am Ende doch so schnell geschaltet hat… für einen Menschen jedenfalls. Das war Rettung in allerletzter Sekunde!
Naja, ab sofort heißt es also wieder „Aufpassen!“, damit mich möglichst wenige von diesen Viechern erwischen. Und im Zweifelsfall kann ich ja noch auf meine Geheimwaffe gegen Zecken zurückgreifen…
Bleib zeckenfrei
Dein Filou!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2022
Wichtig: Bitte beachte die Nutzungsbedingungen und rechtlichen Hinweise für diesen Beitrag!