Du findest, das klingt ein bisschen nach einem schlechten Horrorfilm… ja, von wegen.
Tobias wurde heute Vormittag tatsächlich das Opfer einer Eichhörnchen-Attacke, stell Dir vor! Vielleicht aber auch nicht… na, ich erzähle die Geschichte besser von Anfang an:
Stell Dir vor, ein schöner Sommertag und wir beide, also Tobias und ich, auf unserer üblichen Tour durch den heimischen Dschungel.
Die Vöglein zwitscherten, niemand außer uns war unterwegs und ich nahm mir – wie immer – ausgiebig Zeit zum Schnüffeln. Wir näherten uns einer besonders interessant riechenden Stelle, wo sich die ganzen Eichhörnchen herumtreiben.
Die Vorgeschichte
Erst vor ein paar Tagen lief genau hier so ein kleiner Rotschwanz über den Radweg und ich natürlich sofort hinterher. Leider verschwand das Tierchen irgendwo im Dickicht des Baums und war außer Sichtweite.
Klar habe ich gebellt, geknurrt und was sonst noch alles dazugehört. Aber nix zu machen. Es wollte einfach nicht mehr runter kommen.
Irgendwann wurde es Tobias wohl langweilig und er zuppelte an meiner Leine. Eine unmissverständliche Aufforderung, doch endlich „Leine zu ziehen“ (blödes Sprichwort).
Angriff aus der Baumkrone
Heute tummelte sich keines dieser possierlichen Tierchen am Boden und auch sonst war so gar nichts Auffälliges zu bemerken. Ich war also mit meiner Nase am Boden und Tobias guckte sich die Gegend an.
Plötzlich raschelte etwas… und dann ging auf einmal alles ganz schnell: Eine riesengroße Eichel traf Tobias direkt am Kopf! Hund, ist der vielleicht erschrocken!!! »Hilfe! Die Welt geht unter! Mir ist gerade ein Stück Himmel auf den Kopf gefallen!«
[Moment mal… das habe ich so nie gesagt! Da ging Deine Phantasie mit Dir durch, mein Lieblingshund. Gut, ich bin vielleicht kurz zusammengezuckt, aber mehr nicht.]
Alles nur ein zufälliger Zufall? Von wegen!
Ich konnte nämlich aus dem Augenwinkel heraus gerade noch die Spitze eines kleinen buschigen Schwanzes sehen. Mit anderen Worten: Tobias wurde tätlich angegriffen! Von einem Eichhorn!
Kannst Du das glauben? Anstelle dass das Vieh ihm dankbar war, mich bei unserer letzten Begegnung zum Aufgeben gebracht zu haben (ich hätte sonst gut und gerne noch zehn Minuten weiter gebellt), werden hier wilde Wurfgeschosse durch die Gegend geschleudert!
Zum Glück ist Tobias außer einem kleinen Schreck nichts passiert. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich bin ja kein Sanitätshund!
Schlimme Verletzungen wären bei seinem Dickschädel aber sowieso unwahrscheinlich gewesen. Außerdem trug er eine Kappe, die federte den Aufprall zusätzlich ab. Und wir reden hier ja auch nicht von einem Pflasterstein, sondern bloß von einer kleinen Eichel!
Trotzdem – so ein freches Ding. Und dumm dazu. Wirft einfach mit Eichhörnchen-Leckerchen um sich! Das würde mir bestimmt nicht einfallen, derart verschwenderisch mit meinen Snacks umzugehen.
Ein Geschenk?
Oder war es am Ende gar nicht böse gemeint, sondern lediglich ein missglückter Versuch „Danke!“ zu sagen. Mmmh… könnte sein. Das Eichhörnchen wollte sich bei Tobias mit einem Leckerchen bedanken und traf ihn damit versehentlich am Kopf. Klingt schon irgendwie logisch.
Wie auch immer. Versteh einer diese Eichhörnchen. Jedenfalls hat Tobias die Eichel aufgehoben und in seine Hosentasche gesteckt. Was er damit vorhat? Ich wollte nicht fragen, aber für ihn als Vegetarier ist das bestimmt ein kleiner Snack. Muss mal aufpassen, wann er sich den schmecken lässt.
[Da kannst Du lange drauf warten. Eicheln kann mensch zwar essen (ob sie Hunden zuträglich sind, weiß ich grad nicht), aber diese hier hebe ich mir einfach nur als Andenken auf.]
Manche Geschenke fliegen einem zu
Dein Filou!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2023
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