Filou trifft Schaf

Määä-häää!

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Seit kurzem gehen wir in der Nähe einer bewachten Wohnsiedlung spazieren. Also so richtig mit Sicherheitskameras, abgeschlossener Zufahrt und Elektrozaun.

Tobias hat mir erklärt, dass dieser Trend aus den USA kommt. Im Land am anderen Ufer vom großen Teich gibt’s das wohl häufiger: „Gated community“ heißt es und bedeutet „eingezäunte Gemeinschaft“.

Bei uns leben in dieser komischen Siedlung allerdings keine Menschen, die ein bisschen paranoid sind. Sondern vierbeinige Wollträgerinnen und -träger. Eine kleine Schafherde nämlich.

Hallo Schäfchen – määh-äh-äh

Warum die sich hinter einem Zaun verstecken und ständig bei allem filmen lassen… keine Ahnung. Vielleicht sind es ja ängstliche Influencer, in diesem Fall Schafluencer. 📹🐑

Und eigentlich mag ich ja Schafe. Mir sind schon etliche begegnet, auch größere Exemplare. Sogar einige schwarze Schäfchen waren dabei. Mit allen habe ich mich ausgesprochen gut verstanden.

Immerhin teilen wir dieselbe Leidenschaft für Gras. Das mag ich ja fast genauso gerne wie die Schäfchen. Nur kommt es bei mir meistens nach ein paar Minuten wieder raus – obwohl ich kein Wiederkäuer bin. Aber das zeige ich Dir mal besser in einem anderen Video.

Jedenfalls war ich schon einige Male neugierig auf diese Schäfchen, aber erst heute konnte ich Tobias davon überzeugen, ihnen einen kurzen Besuch abzustatten. »Pass ja auf den Elektrozaun auf! Schnäuzchen weg!« Pfft, als ob ich das nicht selbst wüsste. Was für ein übervorsichtiger Zweibeiner…

Stell Dir vor, eines der Schäfchen traute sich ganz nah an besagten Zaun. Offenbar hatte es keine Angst vor einem Stromschlag. Das nenn ich mal mutig.

Weil ich ein netter Hund bin, habe ich zur Begrüßung freundlich gebellt und mit meiner Rute gewedelt. Natürlich mit schafsmäßiger Zurückhaltung, wie es sich jemand Unbekanntem gegenüber gehört.

Verständigungsprobleme und ihre Folgen

Aber dieses behörnte Wollknäuel blökte in einem furchtbaren Bäh/Mäh-Dialekt, den ich einfach nicht verstehen konnte. Du weißt schon, eine Mischung aus ziegisch und heidschnuckisch.

Das ist schwierig zu erklären… aber stell Dir vor, Du triffst jemanden, der sowohl bayerischen und sächsischen Dialekt spricht und dabei gleichzeitig Kaugummi kaut. Absolut unverständlich eben.

Ich habe mich kurz zu Tobias umgedreht, aber der zuckte auch nur mit den Schultern. Nachdem kein richtiges Gespräch aufkommen wollte, gingen wir eben wieder weiter.

Na, vielleicht treffe ich beim nächsten Mal auf ein etwas gebildeteres Individuum, das Hoch-Schafisch beherrscht – oder sogar bellen kann. Ich meine, es muss doch auch bilinguale Schafe geben, oder?

Vielleicht kannst Du mir ja helfen und schreiben, was das Schäfchen uns sagen wollte.

Hier das Video – Tobias hat mitgefilmt…


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: September 2024
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