Tobias und ich machen uns gerne nass – soll heißen, wir sind bei wirklich jedem Wetter draußen unterwegs. Auch und gerade natürlich bei Regen. So wie heute.
Hund, hat das vielleicht geschüttet. Und stürmisch war es! Die kahlen Äste der Bäume bogen sich in alle Richtungen und Regentropfen groß wie Leckerchen prasselten in die Pfützen auf der Straße. Da blieb mir nix anderes übrig, als meine Ohren ganz fest anzulegen; von wegen Durchzugsvermeidung und so.
Vom Schnee der vergangenen Tage und Wochen war kaum mehr etwas übrig geblieben. Ich fand’s ja ein bisschen schade, aber Tobias wird wohl froh drum sein. Im Gegensatz zu mir ist er eher der Strandtyp und konnte vor meinem Einzug weder dem Winter noch einem Regenschauer viel Gutes abgewinnen.
Ein tierisches Unwetter…
Ich erinnere mich noch an meinen ersten Spaziergang bei einem Unwetter mit ihm. „Das regnet ja Hunde und Katzen! Und bei dem Wetter müssen wir heute raus…“ stöhnte er vor sich hin.
Wie ein Windhund raste ich sofort zur Terrassentür, denn dieses Schauspiel wollte ich um nichts in der Welt verpassen! Aber von wegen. Nix. Keine anderen Hunde und erst recht keine verfolgungswürdigen Kätzchen in Sicht. Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass es sich dabei um eine dieser dummen menschlichen Redewendungen handelt, die jeder gesunden Hundelogik entbehren.
Raus ging es natürlich trotzdem. Da ich zu dieser Zeit noch furchtbare Angst vor Regenschirmen hatte (nein, ich will nicht darüber reden), setzte sich Tobias nur eine seiner dünnen Kappen auf und zog eine für Regen absolut ungeeignete Fleeceweste an.
… und seine Folgen!
Das Ergebnis kannst Du Dir wohl an einer Pfote abzählen: Nach dieser denkwürdigen Gassirunde sah Tobias aus, als wäre er mit Pullover und Hose baden gegangen. Ein begossener Pudel Tobi… 😉 Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig als kleidungstechnisch aufzurüsten:
Zuerst kaufte er sich eine grüne wasserabweisende Überhose, damit der Regen seinen Pfoten nichts mehr anhaben konnte und einen langen Regenmantel mit Kapuze. Von mir bekam er zum Geburtstag außerdem ein paar Gummistiefel geschenkt. Nicht ganz uneigennützig, denn es gibt für mich nichts Schöneres, als bei Regen in der Wiese Jagd auf Wasserratten zu machen.
Alles in allem ist Tobias nun regenfest. Was für ein Aufwand! Okay, ich habe auch leicht reden. Als befellter Hund mit ausreichend Deckhaar und Unterwolle bin ich von Natur aus für jedes Wetter stets passend gekleidet. Und wenn dann doch mal der Regen ins Fell dringt, einmal schütteln und gut isses.
Mein selbstreinigendes Hundefell
So eine Gassirunde mit Dusche ist übrigens die beste Rundum-Wäsche, die sich ein Hund nur vorstellen kann. Kein Wunder, dass Tobias hinterher immer ganz wild darauf ist, mich zu knuddeln. So wuffig-weich wird mein Fell.
Da frage ich mich, warum sich Tobias immer nur zu Hause unter die Brause in der Badewanne stellt und nicht wie ich während des Laufens duscht? Ich kann ja verstehen, dass er wegen seines dünnen Fells im Winter das warme Leitungswasser mag. Aber im Sommer wäre das doch absolut kein Problem. Außerdem bräuchte er weder Regenjacke noch diese komische Gummihose anzuziehen.
Nur das mit dem Trockenschütteln kriegt Tobias einfach nicht hin. Über seine leidlichen Versuche kann ich als erfahrener Profi-Schüttler nur müde hecheln. Zwar versucht er es nach Kräften, besonders bevor wir ins Auto einsteigen, aber viel Wasser wird er dabei nicht los.
Naja, so wie derzeit die Wettervorhersage aussieht, bleibt ihm in den nächsten Tagen noch viel Zeit zum Üben. Ich freue mich jedenfalls auf viele weitere Ausflüge bei Wind und Wetter! Wie sage ich immer „Ob’s stürmt oder schneit, Filou ist stets für eine Gassirunde bereit!“. 🐾🐾🐾
Immer schön trockenbleiben
Dein Filou!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2021
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