Filou, das Gewohnheitstier!

Bei mir läuft immer alles schön nach Plan...

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Ja, was ist denn hier los? Ich glaubs ja nicht! Tobias liegt im Bett und... also da wird doch der Hund im Körbchen verrückt und beißt sich in den Schwanz! Ich muss sofort einschreiten!
Ja, was ist denn hier los? Ich glaubs ja nicht! Tobias liegt im Bett und... also da wird doch der Hund im Körbchen verrückt und beißt sich in den Schwanz! Ich muss sofort einschreiten!

Bin ich wirklich ein Gewohnheitstier mit eingefahrenen Ritualen? Ja, absolut. Und zwar zu recht!

Als schwer arbeitender Hund brauche ich einfach einen verlässlichen Tagesablauf – immerhin muss Tobias mindestens dreimal raus, egal wie das Wetter gerade ist.

So ein Leben mit einem Zweibeiner bedeutet manchmal Stress pur! Das klappt nur, wenn alles streng nach festen Regeln organisiert wurde. Und für gewöhnlich läuft das bei uns wie ein gut geöltes Uhrwerk.

Aber schon gestern Abend kam irgendwie Sand ins Getriebe… Tobias saß zusammen mit seinem Notebook noch ziemlich lange am Schreibtisch und verdiente für uns beide Leckerchen. Ehrensache, dass ich dabei vom Bettsofa aus gut auf ihn aufgepasst habe. Seine Nachtschicht endete erst gegen 2 Uhr und bevor es ins (vorgewärmte) Bett ging, sind wir erstmal noch eine Runde gelaufen. Wie immer halt.

Wie es eigentlich sein sollte…

An einen vernünftig langen Schlaf war also nicht zu denken, schließlich klingelt morgens schon um 7 Uhr unser Wecker. Der Tagesbeginn sieht dann für gewöhnlich wie folgt aus:

Tobias steht auf, duscht, zieht sich was über sein spärliches Fell und striegelt seinen Pferdeschwanz.

Ich suche mir währenddessen eine ruhige Ecke, meistens irgendwo im Wohnzimmer, und gehe unsere vormittägliche Expedition Pfote für Pfote im Kopf durch. Wir laufen zwar derzeit oft den gleichen Weg, aber trotzdem gibt es vor jedem Ausflug einige Entscheidungen zu treffen:

Welche Stellen beschnüffle ich dieses Mal besonders intensiv, ist heute ein guter Tag für Enten, Fassane oder Biber, welche anderen Hunde könnten mir über den Weg laufen. Dinge von Relevanz eben.

Und bis jetzt verlief auch alles wie geplant. Dachte ich zumindest.

Wo bleibt das Startsignal?

Ich hatte also meine Überlegungen zufriedenstellend beendet, alle denkbaren Eventualitäten berücksichtigt und wartete jetzt nur noch auf das Startsignal von Tobias. Doch es kam nix. Es blieb feldmäuschenstill.

Okay… das war komisch. Möglich, dass er schnell am Computer was schauen wollte und dann die Zeit vergessen hatte. Aber ich hörte nichtmal das Klappern der Tastatur. Was trieb der da bloß?

Also habe ich mich auf die Suche nach ihm gemacht und spitzte erwartungsvoll durch die halb offene Tür seines Zimmers… und… naja, das Resultat siehst Du ja oben auf dem Foto. Ich war fassungslos!

Lag der tatsächlich noch im Bett und hat geschlafen?! Also ich meine so richtig geschnarcht tief geatmet. Nicht einfach nur „fünf Minuten, ich steh gleich auf“. Nein, er hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und mich gar nicht bemerkt.

Was mache ich jetzt bloß? Der wirft mir alle Pläne für unseren Ausflug über den Haufen! Gestern Nacht schon so spät und heute wieder? Tobias bringt mir meinen ganzen Terminkalender durcheinander!

Jetzt hilft nur noch eine List…

Aber weil ich ja als Hund auch glücklicherweise schlau wie ein Fuchs bin, habe ich mir gleich einen genialen Plan überlegt, damit wir trotzdem alles rechtzeitig schaffen:

Also, pass auf. Ich bin in sein Zimmer gegangen, positionierte mich am Kopfteil vom Bett, bin ein bisschen nervös auf und ab gelaufen und hab dabei aufgeregt gehechelt. Kurz bevor ich ein leise Jaulen anstimmen wollte, wachte Tobias auf. Hund, dann hättest Du ihn mal hören sollen…

»Oh, ist es wirklich schon so spät?! Filou, was ist? Musst Du wohl dringend raus? Warte, ich beeile mich. Nur fünf Minuten, dann bin ich fertig!« Jetzt ging alles ganz schnell. Tobias fiel vor Hektik fast aus dem Bett, hat sich im Windhund-Modus angezogen und wir sind kurz darauf los gelaufen.

Das Beste daran: Wir lagen perfekt im Zeitplan! So wie ich es eben gewohnt bin.

Und okay, ich hab halt ein paar Mal öfters das Bein gehoben. Nur um so zu tun, als hätte ich tatsächlich eilig raus gewollt. Weil hund weiß ja nie, wann es mal wirklich schnell gehen muss.

Hab immer einen tierisch guten Plan
Dein Filou!


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2024
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