Über meine Herkunft wurde ja schon viel gerätselt. Heute lösen wir das Geheimnis… Du darfst gespannt sein! Es kommt nämlich ganz anders, als gedacht. Aber beginnen wir von vorne.
Meinem Lieblingskompliment „Du bist ja ein Schöner!“ schloss sich oft gleich die an Tobias gerichtete Frage an, was für eine Rasse ich denn sei. Tja, und dann wurde wild spekuliert:
Wem sehe ich ähnlich?
Anfangs probierte Tobias auf seinem Handy eine App aus, die Hunderassen anhand von Fotos bestimmen wollte. Das Ergebnis war ein Mix aus portugiesischem Podengo und australischem Schäferhund.
Damit war ich eigentlich schon mehr als zufrieden. Ich sah beiden wirklich etwas ähnlich, vor allem dem Podengo. Was auch meine Vorliebe für Mäuschen erklären sollte. Und in Australien wollte ich ja auch schon Freundschaften mit Kängurus schließen. Passt.
Irgendwann meinte dann eine Spaziergängerin, in mir einen Akita erkennen zu wollen. Wau! Anfangs konnte ich mir das nicht so recht vorstellen, obwohl die Ähnlichkeit nicht von der Pfote zu weisen war. Aber Filou ein stolzer japanischer Inu? Ich bin doch Italiener…
„Inu“ (犬) heißt auf japanisch „Hund“.
Vor kurzem kam Tobias mit jemandem ins Gespräch, der mich für einen Maremmen-Abruzzen-Schäferhund hielt. Eben, weil diese vor allem in Italien leben und dort als Bauernhofbewacher arbeiten.
Das war mir jetzt wieder nicht so recht. Ich meine, am Ende soll ich jeden Tag an den heimischen Grundstücksgrenzen entlang patrouillieren. Nee, darauf hatte ich keine Lust. Außerdem sind diese Marshmallow-Verputzen-Vierbeiner verdammt schwer auszusprechen!
Ein DNA-Test bringt meine Herkunft ans Licht
Irgendwann vor ein paar Wochen saß Tobias abends vor seinem Computer und warf mir hin und wieder einen wissenden Blick zu. Ich bekam regelrecht ein schlechtes Gewissen. Hab ich die Seite mit den Goldies wohl nicht geschlossen? Das wär mir peinlich…
Naja. Meine heimlichen Gassirunden im Internet hat er zwar nicht erschnüffelt, dafür apportierte er einen DNA-Test. Damit könne man absolut zuverlässig aus einer Datenbank mit über 360 Rassen diejenigen herausfinden, aus welchen ich gebaut bin.
Klang interessant. Also hat er den Test bestellt. Der kam auch recht schnell und bestand aus einem Brief, einem Umschlag und zwei Teststäbchen für einen Schleimhautabstrich. So heißt das, wenn man Wattestäbchen unter die Lefzen geschoben bekommt. Das tat zwar nicht weh, muss ich aber nicht nochmal haben.
Ab in die Post mit meinem Sabber und dann hieß es warten. Das dauerte ganz schön lange. Über vier Wochen! Was die bloß so lange gemacht haben?
Vielleicht steckte in mir ja eine unbekannte Rasse, irgendwas außerirdisches, das erst noch gründlich analysiert werden musste? Ich meine, spitze Öhrchen hätte ich ja. Hab das mal im Fernsehen gesehen… Filou aus dem Weltall… faszinierend! 👨🚀
Eeeendlich traute sich der Briefträger mal wieder zu uns und brachte einen großen Umschlag mit einer dicken Heftmappe drin. Das Ergebnis meines DNA-Tests war da… Du wirst Augen machen!
Das offizielle Ergebnis meines DNA-Tests
Filou ist…
- 62,5 % Mischlingshund mit möglichen Anteilen aus
- Maremmen-Abruzzen-Schäferhund
- Anatolischer Hirtenhund
- Magyar Vizsla Drahthaar
- Hollandse Herdershond
- Komondor
- 25 % deutscher Schäferhund
- 12,5 % Bernhardiner
Konkret stammen meine Eltern von einem Schäferhund/Mischling und von einem Berhardiner/Mischling ab. Und meine Urgroß-Oma (oder Opa) von einer Linie war sogar ein reinrassiger deutscher Schäferhund!
Und was heißt das jetzt?
Wau! Mehr fiel mir dazu im ersten Moment nicht ein.
Deutscher Schäferhund – okay, das hat schon was. Macht mich gleich um ein paar Zentimeter größer.
Und die braucht es auch, denn dass in mir ein Bernhardiner schlummert – also das hätte ich nie gedacht. Ein Bernhardiner wiegt zwischen 60 und 80 kg, ich komme so auf 21 kg (je nach Leckerchenversorgung).
Aber da sieht man einmal, man soll keinen Hund nach seinem Äußeren beurteilen.
Interessant (und ein bisschen schade) fand ich, dass man keine weiteren Rassen im Mischlingsanteil mit ausreichender Genauigkeit feststellen konnte. Hier standen nur Wahrscheinlichkeiten, wobei die von dem Marshmellow-Verputzen-Hund am größten war.
Und mal ehrlich, einem Komondor sehe ich überhaupt nicht ähnlich. Das sind so zottellige Viecher, die wie ungeschorene Schafe rumlaufen. Wobei… an meiner Flanke (also an den Hinterbeinen) hängt an jeder Seite ein kleiner Büschel Haare weg. Also vielleicht…
Gefreut hätte ich mich, wenn in mir ein echter Wolf oder wenigstens ein Fuchs schlummern würde. Aber nein, da besteht keine Verwandtschaft; obwohl mir einige Leute sagten, ich hätte vom Wolf die Statur und vom Fuchs die Farbe und den buschigen Schwanz. 🦊🐺
Tja, was kann hund nun aus dieser Erkenntnis für seinen tierischen Alltag mitnehmen? Eines auf jeden Fall: Ich bin vielleicht kein Rassehund, aber definitiv ein rassiger Hund! Wuff!
Bis demnächst
Dein Filou!
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2024
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